15 Jahre Ambulanter Hospizdienst - Jubiläums- und Weihnachtsfeier mit Rückblick

07. Dezember 2023

Bereits seit 15 Jahren gibt es den Ambulanten Hospizdienst im Kirchenkreis Walsrode in der jetzigen Form. Das feierten die Koordinatorinnen mit einem Großteil der Ehrenamtlichen bei einem weihnachtlichen Brunch in Weetmüller's Hof Café in Nordkampen, der gleichzeitig auch ein Dankeschön für den vielfältigen Einsatz der Ehrenamtlichen war. Bei gemütlicher Stimmung wurde neben Ehrungen und Verabschiedungen auch Rückblick gehalten:

15 Jahre gibt es den Ambulanten Hospizdienst in der jetzigen Form, aber Hospizarbeit gibt es schon viel länger in unserem Kirchenkreis. Bereits 1995 durch Frau Dr. Windeler initiiert, startete eine kleine Gruppe mit insgesamt acht ehrenamtlichen Hospizlerinnen - eine reine Frauengruppe. Leider existieren es aus dieser Zeit kaum Aufzeichnungen. Zu Beginn gab es zwei Hospizgruppen im Kirchenkreis: eine in Walsrode und eine weitere in Schwarmstedt. Beide Gruppen waren rein ehrenamtlich tätig. 

Mit Einstellung von Almuth Eckhardt als hauptamtliche Koordinationsfachkraft im Jahr 2008 kam es zur Zusammenlegung beider Hospizdienste. Die ersten Fördergelder flossen überwiegend in die Erstattung der Personalkosten und in die Begleitungen von gesetzlich versicherten Patienten. 2008 wurde nicht nur der Hospizdienst umstrukturiert, sondern auch die Palliativstation des HKK eröffnet. Die Palliativstation war unser erster Kooperationspartner. Heute kooperieren wir mit drei Seniorenheimen, zwei Trägern der Eingliederungshilfe, dem Palliativnetzt, dem HKK und dem Hospizhaus. 

Im Jahr 2009 hatte der Hospizdienst bereits 21 vorbereitete Ehrenamtliche, vier von ihnen sind heute noch aktiv. Heute sind wir ein Team von 32 Ehrenamtlichen, davon 24 Frauen und acht Männer. Seit 2009, ein Jahr nach der Umstrukturierung, konnten wir unser Begleitungsangebot erweitern. Zusätzlich zur Begleitung Erwachsener gab es nun auch Unterstützung und Hilfe für Kindern mit lebensverkürzender Erkrankung und ihren Familien. Aktuell haben wir sechs Kinderhospizlerinnen, zwei weitere sind gerade noch im Vorbereitungskurs.

Die jetzige Leitung Ute Grünhagen trat 2016 ihren Dienst an und übernahm 2018 die Leitung von Almuth Eckhardt, die in die stationäre Hospizarbeit wechselte. Zeitgleich kam Eike Patzlee als Unterstützung in den Dienst, so dass heute zwei Koordinatorinnen als Tandem hauptamtlich tätig sind.   

Mittlerweile bieten sechs Trauerbegleiterinnen Trauerarbeit in unserem Dienst an, welches nur durch eine großzügige Spende vom Bestattungshaus Körner möglich wurde, da diese Arbeit nicht über die Krankenkassen refinanzierbar ist. 

Seit 2009 begleiten wir im Durchschnitt jährlich zwischen 30- 40 schwerstkranke und sterbende Menschen. Diese Zahl ist bis heute konstant.

Um die Themen Tod und Sterben in die Gesellschaft zu tragen, gehen wir mit verschiedenen Aktionen in die Öffentlichkeit. Es gab verschiedene Lesungen und Theaterstücke wie z.b.: „Du bist meine Mutter“, oder auch: Was ist, Alter“ mit dem, aus der Lindenstraße, bekannten Schauspieler Bill Mockridge. In diesem Jahr freuen wir uns besonders auf die Lesung mit Frau Tietjen.

In unseren Fachvorträgen informieren wir über die Palliativ- und Hospizversorgung im Heidekreis, Kinderhospizarbeit, Patientenverfügungen, Vollmachten und geben in den Letzte- Hilfe- Kursen Basiswissen an Erwachsene und Kinder weiter. Es gab in all den Jahren immer wieder verschiedene Aktionen z.B. beim Stadtfest 2013 mit der Suppenküche und dem Motto „Löffeln für den Hospizdienst“, wir nutzen viele Gelegenheiten, um uns bekannt zu machen, erst letzte Woche präsentierten wir uns auf der Gesundheitsmesse in Schwarmstedt. Aber auch der jährlicher Kinoabend im Capitol Theater Walsrode hat mittlerweile Tradition. Ein weiteres Highlight war unser Filmbeitrag zur Kinderhospizarbeit für den Fernsehsender RTL, als Gage bekam unser Hospizdienst seinen ersten Dienstwagen – einen blauen Polo. Das „Café der Begegnung“ startete 2012 und wurde federführend von Angela Schwarz und einer Handvoll weiterer Ehrenamtlicher bis 2019 angeboten. 

Hospizarbeit basiert nach wie vor auf bürgerschaftlichem Engagement. Wir erhalten finanzielle Unterstützung von Privatpersonen, Vereinen, Wohltätigkeitsclubs, Banken, Apotheken, Gewerkschaften und ortsansässigen Firmen. Immer wieder kamen Menschen mit kreativen Ideen auf uns zu. Zum Beispiel die Band TomCats, die viele Jahre für uns Konzerte gaben oder auch Herr Bunke mit seiner Idee vom Meinerdinger Stullenabend, der im kommenden Jahr bereits zum 10. Mal stattfindet. Herr Bunke initiierte auch die vorweihnachtliche Lebkuchen Aktion, die nun von Bäcker Wöbse weitergeführt wird. Eine Spendenaktion hat uns besonders berührt, als zwei achtjährige Mädchen (Emma und Louisa) einen Flohmarkt zugunsten unserer Kinderhopizarbeit organisierten und dann ihre Idee immer größere Kreise zog, sodass letztendlich eine Spendensumme von über 900,- € an uns überreicht werden konnte. Das war eine wunderbare Sache. 

Vieles mehr, dass uns bewegt und berührt hat, könnten wir noch erwähnen, würde an dieser Stelle jedoch den Rahmen sprengen. Wir blicken dankbar auf eine ereignisreiche, spannende und segensreiche Zeit zurück und bedanken uns bei allen Ehrenamtlichen und Unterstützer*innen, die diese Arbeit möglich gemacht haben, und freuen uns gleichzeitig darauf, was uns die kommenden fünfzehn Jahre an Begegnungen, Ereignissen, Überraschungen und Veranstaltungen bringen werden. 

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