Kindertheater Nordseepiraten - Ein Rückblick

06. Oktober 2023

Ambulanter Hospizdienst informiert über Kinder- und Jugendhospizarbeit

Am vergangenen Donnerstag lud der Ambulante Hospizdienst im Kirchenkreis Walsrode anlässlich seines 15jährigen Jubiläums Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren zur Aufführung des Stückes „Nordseepiraten“ ein. Das Schaupielduo des Kindertheaters „SCHNURZePIEPe“ Tanja und Felix Wegner war aus Bremen nach Walsrode in die Grundschule am Markt gekommen. Im Gepäck hatten sie ein liebevoll gestaltetes Bühnenbild, tolle Kostüme und Requisiten. 

Nachdem die Schulleiterin, Frau Mrozek, die kleinen und großen Gäste willkommen geheißen hat, und die Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes, Ute Grünhagen, sich in Kürze vorstellte, konnte es auch schon losgehen.

Im turbulenten und witzigen Piratenabenteuer ging es um Langeweile, Mut, Freundschaft und Streitereien. Die beiden Hauptfiguren, Möwen Martha und Krabben Kalle, suchten einen Schatz, um das Piratenschiff, die Flotte Flunder, zu kaufen und wie ihr Vorbild Störtebecker die Weltmeere zu erobern. Die Suche nach dem Schatz stellte ihre Freundschaft auf eine harte Probe, denn jeder fand für sich eine Schatzkarte, aber am Ende fanden sie einen gemeinsamen Weg.  

89 Kinder und viele Erwachsene nahmen sie mit auf Schatzsuche, wobei bekannte Lieder zum Mitsingen und der Titelsong nicht fehlen durfte. Die Darsteller brachten das kleine und große Publikum oft zum Lachen und die Kinder feuerten sie bei der Schatzsuche ordentlich an.

Anschließend hatten die Kinder die  Möglichkeit, dem Duo Fragen zu stellen, noch etwas zu erzählen,  einen Blick hinter die Kulissen zu werfen oder Fotos zu machen, aber dann hieß es angesichts des tollen Wetters und der Aussicht auf die Dinge, die auf dem Schulhof auf sie warteten: Nichts wie raus, den Eiswagen stürmen, auf dem Spielplatz toben oder sich in die Schlange bei der Schminkfee Katrin Matschenz anstellen, um sich ein tolles Motiv ins Gesicht malen zu lassen.

Lange war diese Veranstaltung vom Ambulanten Hospizdienst geplant. Auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten sprach Koordinatorin Ute Grünhagen die Schulleiterin der Grundschule am Markt, Frau Ingelore Mrozek, an. Diese war sofort bereit, die Aula und den Schulhof zur Verfügung zu stellen und stand dem Team des Hospizdienstes jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

„Mir ist es ein Anliegen, dass das ambulante Unterstützungsangebot der Kinderhospizarbeit mehr Beachtung findet und das Thema mehr in die Öffentlichkeit rückt“, so begründet Frau Mrozek ihr Engagement.

Oftmals fällt im Zusammenhang mit Kinderhospiz der Name der stationären Einrichtung „Löwenherz“, in der Familien mit einem lebensbegrenzt oder lebensbedrohlich erkranktem Kind maximal 28 Tage im Jahr Kraft schöpfen können. Weniger bekannt ist aber, dass der ambulante Hospizdienst auch die Begleitung von Kindern und Jugendlichen vor Ort anbietet und dies bereits ab der Diagnose und 52 Wochen im Jahr. 

Im Schulalltag hat man eine besondere Beziehung zu den Kindern und deren Familien. Wenn in der Familie Kinder und Jugendliche von einer lebensbegrenzenden oder lebensbedrohlichen Erkrankung betroffen sind oder wenn Kinder mit einer schweren Krankheit oder dem Tod eines Elternteils konfrontiert werden, bleibt es nicht ohne Auswirkungen auf das Schulkind. Unterstützend kann dann u. a. die Begleitung der ehrenamtliche Kinder- und JugendhospizbegleiterInnen sein, die die Familien zu Hause besuchen, Zeit schenken, im Alltag unterstützen, offen sind für Fragen und Nöte, Freiräume ermöglichen, entlasten und  aktuelle Bedürfnisse aufgreifen.

So engagiert wie vor und während der Veranstaltung hat Frau Mrozek bereits den nächsten Schritt in die Wege geleitet und die Möglichkeit geschaffen, dass die Koordinatorinnen Ute Grünhagen und Eike Patzlee die ambulante Kinderhospizarbeit in der nächsten Zusammenkunft der hiesigen SchulleiterInnen vorstellen können.

Der ambulante Hospizdienst blickt auf eine gelungene, runde Veranstaltung zurück, bei der aber auch die „schweren“ Themen Krankheit, Sterben und Tod, etwas Platz fanden. Eine Besucherin äußerte beim Hinausgehen: „Jetzt macht mir das Thema nicht mehr soviel Angst.“

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